Blickpunkt Amateure: 3 Gefahren in der Aufstiegssaison

Jan Trenner 25.09.2013

Dennoch ist die Mission Aufstieg noch nicht geschafft und die Saison mit 16 von 38 Spielen ein Stück von der Halbzeit entfernt. Unsere Roten holen weiterhin einen Sieg nach dem anderen, aber nach dem Dämpfer in Bamberg läuft nicht mehr alles wie von allein. Auf welche Probleme könnte unsere U23-Mannschaft stoßen?

Gefahren für die Bayern Amateure Aufstieg

1. Es läuft und läuft.. aber wie lange?

Erfolg macht blind und leichtsinnig. Einmal im Trott angekommen, wird ist es schwer zu reagieren, wenn es mal nicht oder weniger läuft. In den letzten (Heim)Spielen hat sich nach toll herausgespielten Führungstreffern schnell Leichtsinnigkeit in anderen Aktionen entwickelt. Man merkt das daran, dass einige Wege nach Hinten nicht mehr konsequent von allen gegangen werden, überriskante Zuspiele entstehen und unbedacht reagiert wird. Dabei möchte ich nicht auf die Aktion von Lukas Raeder weit vor dem eigenen Tor gegen den TSV Rain/Lech anspielen, aber sie steht beispielhaft eine entstandene Fahrlässigkeit. Ein langer Pass des Gegners, Raeder stürmt aus dem Strafraum, bringt den Ball erst aus der Gefahrenzone, aber klärt nicht weit genug weg. Ein Gegenspieler schießt aus 30 Metern ins leere Tor und plötzlich steht es zwanzig Minuten vor Schluss 3:1. Zu Erik ten Hags Königsaufgaben wird es gehören die Spannung in der Mannschaft über die gesamte Saison aufrecht zu erhalten.

2. Plan für die Zeit nach dieser Saison?

Wie zu Beginn schon erwähnt, haben alle Fans und Verantwortlichen nur das Ziel „Aufstieg“ im Kopf. Der Mannschaft ist es zu gönnen und für einige Leistungsträger ist dieser Schritt absolut notwendig, um ihnen attraktive Gegner und eine Weiterentwicklung bieten zu können. Aber wer plant für die Zeit „danach“? Meiner Meinung nach hat mehr als ein Spieler das Potential in absehbarer Zukunft in der 1. (oder zumindest 2.) Bundesliga eine Profikarriere zu beginnen. Nicht alle wird (und muss) der FC Bayern selbst binden. Während man versuchen sollte die herausragenden Höjbjerg, Schöpf, Rankovic, Green und Strieder zu halten, haben andere, wie Weihrauch, Weiser, Chessa oder Fischer, eine höhere Spielklasse in sich, aber werden vermutlich nicht in die erste Mannschaft der Münchner aufrücken.

Wie dem auch sei, am Ende der Saison werden uns einige Spieler verlassen. Ihre Leistung muss aufgefangen werden und dafür gibt es nur zwei Optionen. Zum einen könnte der jüngere Nachwuchs, also die A-Jugend, fähige Spieler nachliefern. Aktuell sieht es nicht danach aus. Die A-Jugend spielt aktuell gegen den Abstieg aus der ersten Bundesliga Süd (7 Punkte aus 6 Spielen). Zudem kommt die ‚mentale‘ Doppelbelastung mit der YouthLeague – der ChampionsLeague für U19 Spieler. Hier zeigte sich beim ersten Spiel deutlich, dass die meisten Jungs noch einen langen Weg vor sich haben. Neuverpflichtungen sind die zweite Möglichkeit. Hierfür müssen nicht nur potentielle Jungs geholt werden die sich dann in der Regionalliga Bayern ausprobieren dürfen, sondern zielgerichtete Verpflichtungen getätigt werden. Schließlich sollte die Durchlässigkeit von Jugend zu den Profis verbessert werden. Immer wieder kamen Weltklassespieler nach, aber nur in unregelmäßigen Abständen. Mit der taktischen Angleichung im Jugendbereich ist ein Grundstein gelegt und nun müssen Spieler dafür gefunden oder entwickelt werden.

3. Spitzenreiter steigen nicht automatisch auf

Der Tabellenführer der Regionalliga Bayern steigt nicht automatisch in die nächste Spielklasse auf, sondern muss ein „Play-off“-Spiel absolvieren. Ein KO-Spiel in dem alles passieren kann und ein schlechter Tag eine ganze Saison versauen kann. Zudem scheint es, als wäre die Regionalliga Bayern wohl mindestens eine halbe Stufe unter ihren Schwesterligen anzusieden. Die entscheidene Wettkampfhärte kann ggf. fehlen. Unsere Amateure werden hier den bestmöglichen Support der Fans brauchen (und bekommen) und müssen alles in die Waagschale werfen.

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