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Auswärts in Mainz – Sieg & (fast) alle Grinsen

Jan Trenner 03.02.2013

Mainz lieferte das erwartet schwierige Spiel. Nachdem sie uns in den vergangenen Jahren schon mehrere Punkte entführen konnten, lief die wieder einmal von Thomas Tuchel exzellent eingestellte Mannschaft in der ersten Hälfte zerstörerisch gegen unser Spiel. Nicht übermäßig brutal, aber taktisch hochdiszipliniert und unangenehm für die Münchner. In den ersten 40 Minuten haben die Gastgeber keine wirklich Torchance zugelassen. Der Führungstreffer durch Thomas Müller war dann eine Kopie des Tores aus Stuttgart in der 41. Minute. Als Mandzukic in der zweiten Hälfte (50. und 57. Minute) auf den 0:3 Endstand erhöhte, war es dann auch vorbei mit einem Mainzer Aufbäumen. Die Minuten 45 bis 90 könnte man als wahrlich perfektes Spiel bezeichnen. Nach Hinten nichts zulassen (und erneut keinen Gegentreffer kassieren) und im Vorwärtsgang schöne Spielzüge mit Torabschluss zeigen. Totale Dominanz auf dem Spielfeld. Mandzukic und Müller bestätigen ihre Einsatzminuten mit wichtigen Treffern und zeigen eine hervorragende Form. Sowohl David Alaba als auch Philipp Lahm steuerten über ihre jeweilige Seite eine Torvorlage bei. Ausgezeichnet.

Man kann Luiz Gustavo zu seiner Rückkehr auf das Spielfeld beglückwünschen. Die Verletzung scheint überstanden und auch von unseren anderen beiden Ausfällen gibt es positive Nachrichten. Rafinha hat mit dem Lauftraining begonnen und Shaqiri scheint ebenfalls auf dem Weg der Besserung zu sein.

Zu Jan Kirchhoff gibt es nicht viel zu sagen. Er stand in der Startelf und spielte recht solide. Seine Statistiken zeigen das auch. Die Möglichkeiten sich auszuzeichnen waren wohl nicht vorhanden, aber er machte auch keine entscheidenden Fehler. Der »Rohdiamant« muss im Sommer noch geschliffen werden.

Ein weiterer wichtiger Sieg und (fast) alle Grinsen. Alle bis auf Arjen Robben. Eigentlich wollte ich zu diesem Thema keine Worte im Blog verlieren. Ohne Frage haben wir Arjen den Erfolg in vielen entscheidenden Spielen zu verdanken und seine Fähigkeiten stellen viele Fußballer in den Schatten. Es ist wunderbar ihn beim FC Bayern zu haben, aber mit der zu Saisonbeginn gelobten Defensivarbeit und dem Fakt, dass er sich mehr in den Dienst der Mannschaft stellt, kann er nicht seinen Status als »Ausnahme« ablegen. Ein Ausnahmekünstler mit Weltklassemomenten der halt mit einem gewissen Anspruch auftritt. Doch zurück zum Geschehen aus Mainz. Während Mario Gomez mit einem Grinsen zur Bank läuft (um sich für die Einwechslung in der 76. Minute fertig zu machen) und nach Abpfiff mit den Mitspielern feiert, sprintet Arjen Robben zum Spielschluss in die Kabine und sitzt wenige Minuten später im Bus.
Schon bei der Partie in Stuttgart wurde er mit verschränkter Armhaltung gesehen und heizte natürlich die Diskussionen in der Sportpresse an. Seine Unzufriedenheit war deutlich sichtbar und eigentlich dachte ich er hätte alle Zweifel mit seinem Auftritt in den FCBNews ausräumen können. Die Reaktion nach dem Spiel für mich eher unverständlich.

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Natürlich will er spielen, aber der Trainer hat das letzte Wort. Und nur der Trainer. Persönlich hätte ich ihn nicht eingewechselt, allein um zu zeigen: wer versucht über die Presse in die Startelf zu kommen der spielt erst recht nicht. Punkt. Etwas trotzig, aber wäre durchaus vertretbar gewesen. Wahrscheinlich sieht Jupp Heynckes das Thema nicht wirklich schlimm und ihm ist mehr als zuzutrauen, dass er da auch die richtigen Worte finden wird. Ansonsten fallen Sammer sicher ein paar Sätze ein. Dem Erfolg ist in dieser Saison vieles unterzuordnen und die derzeitige »erste Mannschaft« spielt famos. Sowohl Gomez als auch Robben müssen kämpfen, im Training und in den Gelegenheiten die sie bekommen. In den englischen Wochen löst die Mehrfachbelastung das Problem dann wohl von allein.

Als Fan erlebt man derzeit schöne und vor allem entspannte Wochen mit dem FC Bayern. Von Sieg zu Sieg und mit voller Konzentration. Dabei sieht man sogar Steigerungen im Spiel. Zum Beispiel weniger Abhängigkeit von Franck Ribéry. Während wir eine zeitlang auf einen Sahnetag des Franzosen warten mussten, können wir uns in diesen Tagen zurücklehnen und darauf bauen, dass andere Spieler gefährliche Situationen einleiten werden. Ich blicke entspannt auf die Partien gegen Schalke und Wolfsburg.