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Rot-Weißes Round-Up: Uwe Gospodarek

Felix Trenner 05.08.2014

Noch größere Verdienste hat sich Gospodarek aber bei den Bayern Amateuren erworben. In den Saisons 93/94 sowie 94/95 schafften es die Amas ins Achtel- bzw. ins Viertelfinale des DFB-Pokals. Gemeinsam mit Kollegen wie Hansi Pflügler, Didi Hamann, Roman Grill, Alex Zickler, Harald Cerny, Ivica Grlic, Max Eberl oder Thomas Radlspeck führte Gospodarek die Bayern-Reserve zu teilweise dramatischen Siegen gegen den 1. FC Köln (5:4 n.E.), Werder Bremen (2:1) oder den VfB Stuttgart (9:8 n.E.). Der „nur“ 1.81m große Schlussmann bestach vor allem durch seine Geschmeidigkeit und herausragende Reflexe auf der Linie. Heute ist Gospodarek Torwarttrainer im Trainerteam von Heiko Herrlich in Bayerns U17 und in der U16 von Sebastian Dremmler. Am Mittwoch wird Uwe Gospodarek 41 Jahre alt.

Miasanrot.de stellt regelmäßig am Dienstag und Freitag in einem Round-Up lesenswerte Texte und Fundstücke rund um den FC Bayern zusammen. Gewidmet wird jedes Round-Up einem ehemaligen Bayern-Spieler, der am jeweiligen Tag (oder kurz zuvor/danach) Geburtstag hat.

In der Causa „neuer Torwart“: Tom Starke im Interview bei SPOX

Es war von allem was dabei: Junge Torwarttalente oder WM-Helden wie Keylor Navas, dazu die Namen einiger alter Hasen, wie Victor Valdes oder Artur Boruc – wer in Europa für die nächste Saison nicht schon ein Tor zu hüten hatte, wurde umgehend als neue Nummer zwei/drei beim FC Bayern gehandelt. Einer jedoch verhielt sich während der ganzen Diskussionen still – der eigentlich Betroffene. Tom Starke durfte in der Vorbereitung den letzten Mann geben und wusste (in den meisten Fällen) mit solidem Torwartspiel zu überzeugen. Nicht mehr und nicht weniger wird von ihm erwartet. Im Interview mit SPOX äußert sich der 33-Jährige zu seiner aktuellen Situation, zur Kommunikation mit den Verantwortlichen und zu den Saisonzielen. Die Suche nach einem zweiten Ersatzmann für Manuel Neuer wertet er nicht als Zeichen gegen sich, sondern „als ganz normalen Vorgang. Lukas Raeder hat den Verein verlassen (…), bei dem Pensum braucht man allerdings drei Leute, weil auch immer Verletzungen dazukommen können (…)“. Im Kampf um Platz zwei sieht er sich mit Vorsprung auf den neuen Mann – zuverlässige Leistungen in den vergangenen zwei Jahren seien für Guardiola Grund genug ihm zu vertrauen. Ob das wirklich so eintreten wird ist allerdings nicht sicher. Während man in Neuer einen Prototyp für modernes Torwartspiel hat, tendiert Starke oftmals dazu, sich in der Rolle als „Ersatz-Neuer“ zu überschätzen – es sei an einige waghalsige Spielfelderkundungen in der letzten Saison erinnert. Wenn er sich gegen den Neuzugang durchsetzen will, muss er im Training auftrumpfen – im Falle einer Neuer-Pause darf derjenige ran, der an der Säbener Straße überzeugen kann.

Die USA-Reise des FC Bayern aus anderem Blickwinkel

Für die des Englisch mächtigen haben wir diesmal einen Artikel aus der New York Times über den FC Bayern und seine „Audi Summer Tour 2014“ in die Vereinigten Staaten. Nach für Bayern-Ohren wunderbarem Eröffnungssatz („The mightiest of the clubs in Germany’s Bundesliga“) wird speziell die Niederlassung in Manhattan als wichtiger Schritt präsentiert. Wirklicher News-Gehalt ist für den gut informierten Bayern-Fan nach den vielen Artikeln über die USA-Tour hierzulande nicht mehr dabei – interessant sind in jedem Fall die Aussagen von Bürochef Rudolf Vidal, der unter anderem erklärt, wieso die Bayern sich gen Westen wenden. Auch ein Vergleich mit dem FC Liverpool zeigt die Schwierigkeiten der FCB hat: Die „Reds“ haben durch ihren Eigentümer ein intensives Verhältnis zu einem der bekanntesten Baseball-Teams der Staaten, den Boston Red Sox. Kurzum: Nach all den recht stromlinienförmigen Artikeln in der deutschen Presse lässt sich durch die New York Times ein Eindruck davon gewinnen, wie die USA den deutschen Meister in ihrem Land sehen.
Ebenfalls eine gute Lektüre zur USA-Reise – wenn auch eine komplett andere: fcbayern.de hat bereits vor einigen Wochen einen Rückblick auf die bisherigen Reisen nach Amerika geliefert. In drei Teilen beleuchtet die offizielle Homepage die Reisen von 1966-1979, von 1991-2001 und auf die letzten beiden, von 2004 und 2006.

Michael Reschke im Interview mit dem „Express“

Der neue Kadermanager, vor der Saison nach 35 (!) Dienstjahren von Bayer Leverkusen zum FC Bayern gewechselt, gibt recht selten Interviews – der Kölner Zeitung „Express“ gegenüber äußerte sich 56-Jährige jetzt zu seinem neuen Job. Auch wenn er genaue Angaben zu seinen Tätigkeiten in München weiterhin vermeidet (der „Express“ fragte auch nicht explizit danach), so ist es interessant zu hören, dass selbst jemand, der so lange wie er im Fußballgeschäft tätig ist, vom Verein beeindruckt ist. Auch die offene Art, wie er mit seinen sparsamen Auftritten in der Öffentlichkeit umgeht, ist beim FC Bayern ein, vielleicht entscheidender, Kontrast zu Matthias Sammer. „Ich habe noch nie meinen Namen gegoogelt“, sagt womöglich schon am meisten darüber aus, wie die Gewichtung zwischen persönlichem Erfolg und Unterordnung im Verein aussieht. Würde Reschke seinen Namen googeln, abseits der News würde er wohl auch nicht viel finden. Dass es in der Bundesliga noch Leute wie Reschke gibt, die für einen Verein so unheimlich wichtig sind, ohne öffentlich aufzutreten, ist weiterhin schwer zu glauben – aber in gewisser Form auch romantisch. Steffen, sprach übrigens kurz nach der Verpflichtung von Reschke mit Kicker-Redakteur und Leverkusen-Insider Frank Lußem über den neuen Mann. Das Interview findet ihr hier.

Ein Besuch beim Fußball in Bayern – Abseits.at

Die Jungs von Abseits.at, einem österreichischen Fußballblog, widmen sich in ihrer wunderbaren Rubrik „Groundhopper’s Diary“ dem Fußball in Bayern – jedoch nicht einer Reise nach Fröttmaning, Augsburg und Stuttgart, sondern über Buchbach, Illertissen oder Sonthofen nach Pipinsried einem „beschaulichen Ort im Landkreis Dachau“. Auch aus Amateure-Fan-Sicht weiß der Artikel zu überzeugen: Ausnahmezustand, wenn die kleinen Bayern ins noch kleinere Buchbach kommen, das hört man doch gerne. Dass dann auch noch mit Yili Sallahi ein Österreicher in der Startformation stand, erfreute den Autor sichtlich. Die Ausgewogenheit, mit der Abseits.at den Spagat zwischen Reiseerzählung und Spielbericht schafft, ist erfrischend zu lesen und einen Klick absolut wert.