Das letzte Heimspiel war die Saisoneröffnung 13/14

Vorschau: Borussia Mönchengladbach

Christopher Trenner 21.03.2015

So richten sich vor dem Spiel die Augen mal wieder auf Lucien Favre, der mit den von ihm betreuten Teams Hertha BSC und Mönchengladbach in immerhin der Hälfte aller Bundesliga-Spiele gegen die Bayern (drei Siege, drei Remis, sechs Niederlagen) punkten konnte. Sein überragendes taktisches Verständnis und geschicktes zusammenstellen einer Mannschaft wird ein großer Prüfstein für den Rekordmeister. Nicht nur weil das laufstärkste Team (Mönchengladbach) auf das „laufschwächste“ Team (Bayern) treffen wird.

Personelle Situation

Stand jetzt kann Favre auf den kompletten Kader zurückgreifen. Sowohl die Toptorjäger Patrick Hermann (8 Tore) und Max Kruse (7 Tore) werden dabei sein, wie auch die bisher sehr guten Martin Stranzl und Tony Jantschke in der Defensive. Lucien Favre hat zuletzt immer wieder seine Aufstellung verändert und nach jedem Spiel rotiert. Kein Wunder, waren die Pause zwischen Euro League und Bundesliga immer recht kurz. Gerade zum Ende der Rückrunde merkte man einen spürbaren Substanzverlust. Favre ging daher noch konservativer in die laufende Rückserie und versuchte durch permanente Wechsel, aber auch durch eine taktisch sehr abwartende Haltung, die Kräfte seiner Mannschaft besser zu managen. Mit dem Ausscheiden gegen den FC Sevilla haben sich die Vorzeichen etwas gedreht, daher ist zu erwarten, dass Favre seine nominell beste Elf ins Rennen schicken wird.

Aufstellung / Umstellungen

Lucien Favre ist das gelebte 4-4-2 mit zwei Sechsern und zwei schnellen Außen, die mit Flanken bzw. Läufen gezielt die beiden Stürmer unterstützen. Wobei die Stürmer wiederum auch selbst einen großen Aktionsradius haben und sich gerne ins Mittelfeld zurückfallen lassen. Durch diese offensive Formation, bei der Favre nahezu jede Position mit antrittschnellen Spielern besetzt, ist auch ein schnelles Umschalten ins defensive 4-4-2 möglich. Und sicherlich ein Mitgrund, weshalb Gladbach nach dem FC Bayern die beste Defensive in der Bundesliga stellt. In 25 Partien kassierten sie nur 20 Gegentore. Auf Platz drei in dieser Statistik liegt Wolfsburg mit 28 Toren. Für das Spiel gegen Bayern steht allerdings das Umschalten aus der geordneten Defensive im Fokus. Es ist anzunehmen, dass wie im Hinspiel, Favre der Elf von Guardiola den Ball überlassen und durch gezieltes Verschieben der Abwehrketten, den Raum für die Bayern klein halten wird. Durch das gute taktische Verständnis seiner Spieler, werden diese auch selten in Zweikämpfe verwickelt – im Regelfall reicht ihnen eine „passive Abwehrarbeit“.

Eigentlich hat die Mannschaft im laufe der Saison nur 2-3 kleinere Schwächen gezeigt. Oftmals war sie zum Beispiel anfällig bei Kopfbällen der Gegner, die im Regelfall die Mehrzahl der Luftduelle gewinnen. Eine weitere Schwäche sind überdies die überdurchschnittliche Anzahl an Fernschuss-Gegentoren. Hinzu kommen wieder Phasen mit mangelnder Konzentration, die es dem Gegner durch das passive Abwehrverhalten leicht ermöglichen Torchancen zu erspielen.

Das gewisse Etwas

Lucien Favre kann auf einen schier endlos großen Pool an Flügelspielern zurückgreifen: Hermann, Hahn, Hazard, Traoré oder
Raffael können die Außenbahnpositionen begleiten. Beim letzten Heimspiel gegen Hannover traf Hermann doppelt, beim Auswärtsspiel in Mainz war es Raffael der zweifach traf. Gerade das Hinspiel hatte bewiesen, wie brandgefährlich punktgenaue Zuspiele auf besagte Spieler sein können. So konnten ohne großen Aufwand mehrere Ketten der Bayern umspielt und Torchancen kreiert werden. Hermann ist wie bereits erwähnt mit acht Toren der Topspieler der Borussia.

Prognose

Die größte Aufgabe für Pep Guardiola wird sein, die Konter die es im Hinspiel gab und in Wolfsburg zum Schiffbruch führten, zu vermeiden. Nach einem langen Wechsel von Sperren stehen sowohl Schweinsteiger als auch Alonso wieder im Kader. Angesichts der Leistungen in den bisherigen Spielen ist ein gemeinsamer Startelfeinsatz, auch bedingt durch die Schnelligkeit des Gegners, kaum vorstellbar.

Offensiv rücken Ribery und Robben wieder in den Kader. Der Niederländer war nach seiner Blessur aus dem Champions League gegen Donezk frühzeitig wieder ins Training eingestiegen. Ribery ist erst später wieder dazugestoßen. Daher ist es gut vorstellbar, dass erneut Bernat für ihn beginnen wird.

Ausfälle

  • FC Bayern: Martínez, Thiago
  • Borussia Mönchengladbach: Keine